Bläulinge

Wie wäre es mit einem gemütlichen Spaziergang durch blühende Wiesen bei Kallenberg oder im Gschnaidt? Dort können Sie im Sommer kleine intensiv blau gefärbte Schmetterlinge  bei der Nahrungssuche beobachten. Es sind Falter aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae). Doch nicht alle Bläulinge sind blau: Es gibt auch Arten mit bräunlichen, orangefarbenen oder gefleckten Flügeln.

Bemerkenswert ist der Lebenszyklus mancher Arten, der eng mit Ameisen verknüpft ist. Ein typisches Beispiel hierfür ist der seltene Dunkle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Maculinea nausithous), der noch im Stuttgarter Raum vorkommt. Er legt seine Eier in die Blüten des Großen Wiesenknopfes, wo die geschlüpften Raupen zunächst auch fressen. Ab einer gewissen Größe verlassen sie die Pflanze und fallen zu Boden. Vorbeilaufende Ameisen tragen sie in ihr Nest, da die Raupen ein Sekret abgeben, das gerne von den Ameisen gefressen wird.

 

Im Ameisennest ernährt sich die Raupe dann von der Ameisenbrut. Sie wird aber trotzdem geduldet, weil sie das begehrte Sekret liefert und den Nestgeruch der Ameisen nachahmt. Die Raupe verpuppt sich dann im Ameisennest, und im nächsten Frühjahr schlüpft der fertige Schmetterling. Er muss das Ameisennest schnell verlassen, damit er seine Flügel ausbreiten kann, ehe sie erhärten. Der Falter sucht sich dann wieder einen Wiesenknopf, und der Zyklus beginnt von neuem.

 

Im einem der nächsten Artikel werden wir Ihnen den Großen Wiesenknopf vorstellen. (GS)

 

Das Pärchen wurde in Korntal-Münchingen fotografiert (Gschnaidt-Wiesen), der einzelne Bläuling in Ludwigsburg.