War er früher ein ständiger Begleiter auf einem Spaziergang durch Streuobstwiesen oder eine Kleingartenanlage, so ist der Gartenrotschwanz heute nur noch mit etwas Glück zu beobachten. Nicht nur Streuobstwiesen und Kleingärten gehören zu beliebten Brutgebieten des farbenprächtigen Singvogels. Vielmehr ist er ein Bewohner, der offene Gehölze bevorzugt und somit auch an Waldrändern, in Parks und Friedhöfen nach Bruthöhlen sucht. Gerne nimmt er auch künstliche Nisthilfen an. Dabei bleibt der Gartenrotschwanz sehr ortstreu und besetzt letztjährige Reviere erneut, wenn die Nisthöhlen dies ermöglichen.
Kehrt der Gartenrotschwanz Ende April aus seinen Überwinterungsgebieten zurück, beginnt das Männchen sein Revier zu suchen, zu verteidigen und Weibchen anzulocken. Hierzu sitzt er aufrecht auf Baumspitzen und singt seine typischen Gesangsstrophen.
Die Unterscheidung der Geschlechter ist im Brutkleid eindeutig. Während das Männchen auf seiner Sitzwarte durch eine rostrote Brust- und Bauchpartie, eine tiefschwarze Kehle und einen weißen Streif an der Stirn weithin sichtbar ist, ist das Weibchen durch ein schlichtes braunes Kleid gekennzeichnet. Der namensgebende rote Schwanz ist bei beiden Geschlechtern ausgeprägt.
Der farbenprächtige Vogel ernährt sich überwiegend von Insekten und Spinnen, welche er meist am Boden erbeutet. Dabei ist oft zu beobachten, dass der
Gartenrotschwanz nach einer erfolgreichen Beutejagd denselben Zweig im Baum wieder anfliegt. (SD)
(alle Fotos: Zerweck)