Als Kulturfolger liebt das Rebhuhn kleinteilig gegliederte Ackerlandschaften, die ihm mit Hecken und Büschen, höher bewachsenen Feld- und Wegrändern, Gräben und eingestreuten Brachflächen auch ausreichend Möglichkeiten zur Deckung bieten. Dies steht im Widerspruch zu einer intensiv genutzten und großflächig bearbeiteten Feldflur, wie sie sich in Europa mehr und mehr durchgesetzt hat. Intensiver Maschineneinsatz verursacht hohe Verluste an Nestern und Küken, und die Artenarmut in der modernen Kulturlandschaft verringert auch das Nahrungsangebot: die Altvögel benötigen eine Vielzahl von Pflanzen mit ihren Samen und für die Jungenaufzucht ist ein reiches Insektenangebot wichtig. Viele für das Rebhuhn gefährliche Entwicklungen kommen zusammen, so dass die Bestände europaweit katastrophal abgenommen haben.
Fast immer sieht man Rebhühner auf dem Boden; sie rennen rasch mit aufwärts gestrecktem Hals. Aufgescheucht fliegen sie mit lautem Flügelgeräusch niedrig davon. Im März und April verlassen die Hähne kurz nach Sonnenuntergang ihre Deckung und fliegen einzeln auf die noch kahlen Felder, wo sie ihren schnarrenden Revierruf hören lassen. Im Frühjahr und Sommer trifft man meist auf Paare, die dann im Hochsommer und Herbst ihre Jungen mit sich führen („Ketten“). Im Winter können sich manchmal mehrere solcher Familienverbände zu ganzen Völkern zusammenschließen. Im Frühjahr lösen sich die Familienverbände wieder auf und die Paare finden sich wieder.
Auf den Feldern und Wiesen rund um Korntal-Münchingen können wir glücklicherweise immer noch Rebhühner antreffen. In den letzten Jahren haben die Bestände sogar
wieder leicht zugenommen. Hoffen wir, dass dieser Trend weiterhin anhält, den verantwortungsbewusste Landwirte beispielsweise mit extensiven Randstreifen und dem Erhalt von Gehölzen gezielt
unterstützen können. (GZ)